Definition: Was ist Manuelle Therapie wirklich?
Viele denken, bei Manueller Therapie würden sie passiv "eingerenkt". Ein Missverständnis!
MT ist eine hochqualifizierte Behandlung durch speziell ausgebildete Physiotherapeut*innen (260 Stunden Zusatzausbildung). Nach gründlicher Untersuchung bespricht deine Therapeut*in mit dir, welche Kombination aus drei Behandlungssäulen für dich sinnvoll ist:
Aktives Training – individuell ausgewählte Übungen für nachhaltigen Erfolg
Manuelle Techniken – sanfte, gezielte Handgriffe, wenn deine Gelenke oder Muskeln es brauchen
Edukation – Verständnis für deinen Körper und deine Schmerzen
Die Entscheidung treffen Therapeut*in und Patient*in gemeinsam – die therapeutische Expertise zeigt, was möglich ist, deine Wünsche und Ziele bestimmen mit, was gemacht wird. So entsteht dein individueller Behandlungsplan.
Unterschied: Warum Manuelle Therapie keine Wellness-Massage ist
"Ich dachte, ich werde massiert" – diesen Satz hören wir oft. Zeit für Klarheit: Manuelle Therapie und Massage sind grundverschieden, und das ist gut so.
Eine klassische Massage fühlt sich zwar angenehm an, hat aber kaum nachgewiesene Langzeitwirkung bei Schmerzen. Besonders bei Rückenschmerzen – dem häufigsten Problem in der Physiotherapie – zeigt die Forschung eindeutig: Bewegung hilft am besten, nicht passives Durchkneten. Deswegen gehen wir mit Patient*innen regelmäßig auf die Trainingsfläche.
Aspekt | Manuelle Therapie | Klassische Massage |
Ansatz | Aktiv-passiv Kombination | Rein passiv |
Langzeitwirkung | Wissenschaftlich belegt nur mit aktiver Therapie | Kaum Evidenz, wirkt nur kurzzeitig |
Bei Rückenschmerzen | Hohe Wirksamkeit | Nur kurzfristige Linderung |
Deine Rolle | Aktiv beteiligt | Passiv empfangend |
Der entscheidende Unterschied: MT befähigt dich, selbst aktiv zu werden. Du verstehst deine Beschwerden besser und lernst, was du selbst tun kannst.
Symptome: Bei welchen Beschwerden hilft Manuelle Therapie?
Manuelle Therapie eignet sich für fast alle Probleme des Bewegungsapparats.
Die häufigsten Gründe, warum Patienten zu uns kommen:
Rückenschmerzen – vom akuten Hexenschuss bis zu chronischen Beschwerden
Bandscheibenvorfälle – sofern keine schweren neurologischen Ausfälle vorliegen
Ausstrahlende Schmerzen
Gelenkprobleme:
Eingefrorene Schulter (Frozen Shoulder)
Hüft-, Knie-, Sprunggelenks- und Fußschmerzen oder -steifigkeit
Tennisellenbogen
Kopfschmerzen – wenn die Ursache z.B. vom Nacken ausgeht
Kiefergelenksbeschwerden (CMD)
Bewegungseinschränkungen nach Sportverletzungen oder Operationen (zum Beispiel nach vorderer Kreuzbandruptur oder Sprunggelenkdistorsion)
Weniger bekannt: MT kann auch bei stressbedingten Verspannungen helfen und wird oft unterschätzt bei der Nachbehandlung von Operationen.
Ablauf: Was passiert bei der Behandlung konkret?
Deine erste Sitzung beginnt mit einer gründlichen Untersuchung und Anamnese. Idealerweise füllst du schon vor dem Termin einen kurzen Fragebogen aus, damit deine Therapeut*in sich optimal auf dich vorbereiten kann.
Die erste Sitzung wird häufig ausschließlich für das Kennenlernen, die Befundaufnahme und das Verständnis deiner Beschwerden genutzt. Der Therapeut untersucht dabei:
Was sind deine Symptome?
Welche Tätigkeiten im Alltag fallen dir durch die Symptome besonders schwer?
Was sind deine konkreten Ziele, die du erreichen möchtest?
Am Ende der ersten Sitzung bespricht der Therapeut mit dir die gesammelten Informationen und gibt dir einen Ausblick auf das weitere Vorgehen.
Die eigentliche Behandlung startet dann meist in der zweiten Sitzung, wenn alle wichtigen Informationen vorliegen und ein passender Therapieplan erstellt wurde.
Die Behandlung kann verschiedene Techniken kombinieren – deine Therapeut*in wählt gemeinsam mit dir das Passende aus:
Passive Techniken:
Mobilisation – langsame Bewegungen deines Gelenks im tolerierbaren Bereich
Traktion – sanfter Zug, zur Schmerzmodulation
Weichteiltechniken – gezielte Behandlung der Muskulatur für kurzfristige Schmerzlinderung
Mobilisation des Nervensystems: Nervenbewegungen, damit Schmerzen und Spannungsgefühle abnehmen können.
Aktive Übungen (genauso wichtig!):
Stabilisationsübungen für deine Gelenke
Mobilisationsübungen für mehr Beweglichkeit
Kräftigungsübungen zum Muskelaufbau
Individuelles Heimübungsprogramm
Edukation
Verständnis für die eigenen Beschwerden entwickeln
Selbstwirksamkeit fördern
Während der gesamten Behandlung ist Kommunikation wichtig. Sag deinem Therapeuten, wie sich etwas anfühlt. Die Behandlung wird ständig an dein Feedback angepasst.
Das Besondere bei Somana: Wir testen kontinuierlich, ob die gewählte Technik wirkt. Zeigt sich keine Verbesserung, passen wir die Behandlung an. Du gibst uns dabei ständig Rückmeldung – schließlich kennst du deinen Körper am besten. So finden wir gemeinsam den optimalen Behandlungsweg für dich.
Nach der Behandlung: Sport erlaubt oder Schonung angesagt?
Nach deinem ersten Termin fühlst du dich vielleicht etwas erschöpft – das ist normal. Dein Körper reagiert auf die neuen Impulse.
Was du erwarten kannst:
Leichte Müdigkeit oder Muskelkater
Manchmal eine Erstverschlimmerung für 1-2 Tage
Das zeigt: Es bewegt sich etwas!
Moderates Training direkt nach deiner Sitzung ist meist erlaubt und sogar erwünscht. Leichte Bewegung oder ein Spaziergang helfen, den Behandlungseffekt zu festigen. Intensive Workouts solltest du direkt nach der Behandlung vermeiden.
Besonders wichtig: Die Übungen für zu Hause. Diese paar Minuten täglich sind deine beste Investition in eine schmerzfreie Zukunft. Bei Somana bieten wir dir auch an, zwischen deinen Sitzungen bei uns zu trainieren – unter optimalen Bedingungen. Besprich das am besten mit unserem Team.
Dauer: Wie lange dauert die Therapie?
Die Fakten auf einen Blick:
Eine Sitzung: 20-30 Minuten intensiver Behandlung
Bei akuten Schmerzen: oft 2x pro Woche
Bei chronischen Beschwerden: meist 1x wöchentlich
Typischer Behandlungszyklus: 6-10 Einheiten
Nach dem ersten Zyklus bespricht dein Arzt mit dir, ob eine Fortsetzung sinnvoll ist. Manchmal reichen wenige Sitzungen, manchmal braucht es mehrere Zyklen – das ist sehr individuell.
Wissenschaft: Funktioniert MT wirklich?
Kurze Antwort: Ja, besonders in Kombination mit Übungen.
Aktuelle Studien zeigen deutliche Verbesserungen bei:
Rücken- und Nackenschmerzen
Verschiedenen Gelenkproblemen
Bewegungseinschränkungen
Manuelle Therapie hilft deinem Nervensystem, Bewegungen wieder als sicher zu bewerten. Dadurch können Schmerzen nachlassen, deine Muskeln und Gelenke arbeiten harmonischer zusammen und du gewinnst mehr Vertrauen in deinen Körper – was sich meist auch positiv auf deine Psyche und dein allgemeines Wohlbefinden auswirkt.
Ehrlich gesagt: MT heilt keine zerstörten Gelenke und macht aus einem 60-Jährigen keinen 20-Jährigen. Aber sie kann deine Funktion verbessern und dir helfen, wieder aktiver zu leben.
Training: Warum Übungen genauso wichtig sind wie die Behandlung
Stell dir vor, dein Auto hat einen platten Reifen. Die manuelle Therapie pumpt den Reifen wieder auf – aber wenn du das Loch nicht flickst, ist er bald wieder platt. Die Übungen sind das Flickzeug.
Ein praktisches Beispiel: Nach der Behandlung deiner schmerzenden Schulter solltest du die Rotatorenmanschette kräftigen. Diese kleinen Muskeln stabilisieren das Gelenk und verhindern, dass die Probleme wiederkommen.
Schmerzen: Tut Manuelle Therapie weh?
Die meisten Patienten sind überrascht, wie sanft MT ist. Die Techniken sollten keine starken Schmerzen verursachen und immer angepasst an die Toleranz des Patienten ausgeübt werden.
Was normal ist:
Vermehrte Schmerzen im betroffenen Bereich
Leichte Erstverschlimmerung für 1-2 Tage nach der Behandlung
Das mögliche "Knacken" während der Behandlung (völlig harmlos!)
Wichtig: Du bestimmst die Grenze. Sag sofort Bescheid, wenn etwas zu schmerzhaft ist.
Blockaden: Der Mythos vom "ausgerenkten" Wirbel
Ein Wirbel kann im normalen Alltag nicht einfach ‚ausrenken‘. Deine Wirbel sind stabil, sie springen nicht einfach aus dem Gelenk. Solche Begriffe können Angst machen und Symptome verstärken (Nocebo-Effekt). In der zeitgemäßen Manuellen Therapie geht es darum, dir verständlich zu erklären, was los ist, dein Nervensystem zu beruhigen und mit gezielten, aktiven Übungen wieder Vertrauen in deinen Rücken aufzubauen – nicht darum, etwas mit Gewalt einzurenken.
Übrigens: Es muss nicht knacken, damit die Therapie wirkt!
Kosten: Was kostet MT und wer zahlt?
Gesetzlich versichert:
Mit Rezept: 10€ Rezeptgebühr + 10% der Behandlungskosten
Bei 6 Behandlungen: insgesamt etwa 25-35€
Mit Zuzahlungsbefreiung: kostenlos
Privatversichert:
Meist vollständige Erstattung
Je nach Tarif evtl. Begrenzungen
Selbstzahler (ohne Rezept):
30-60€ pro Behandlung
Vorteil: Schnellere Termine, mehr Flexibilität
Tipp: Sprich deinen Arzt gezielt auf "Manuelle Therapie" an – viele verschreiben sie gerne bei passender Indikation.
Somana Ansatz: Evidenzbasierte Therapie
Bei Somana erhältst du Manuelle Therapie auf höchstem Niveau. Unsere Therapeuten sind nach dem Maitland-Konzept ausgebildet – dem wissenschaftlich fundiertesten Ansatz der MT.
Was bedeutet das für dich?
Kontinuierliche Anpassung der Behandlung an deine Fortschritte
Dein Feedback leitet unsere Therapie
Wir erklären dir genau, was wir tun und warum • Du wirst zum Experten für deinen eigenen Körper
Bei uns bekommst du keine veralteten Konzepte oder unbewiesenen Methoden. Stattdessen erhältst du eine Behandlung, die auf aktueller Forschung basiert und nachweislich wirkt.
Bereit für den ersten Schritt? Vereinbare einen Termin – telefonisch oder online. Wir nehmen uns Zeit für dich und deine Beschwerden.




